Anders denken – so schulen Sie Ihre Kreativität
Der zündende Einfall will einfach nicht kommen? Keine Sorge, jeder kann ungewöhnliche Lösungen finden. Dafür muss das Gehirn aber im richtigen Modus sein. So polen Sie Ihres auf Originalität.
Setzen Sie sich ein explizites Ziel
Zum Beispiel: Innerhalb einer Stunde zehn Ideen notieren. Das verhindert, dass Sie sich ewig in einem Gedanken verbeißen, und vergrößert die Möglichkeit, dass
ein guter dabei ist. Stellen Sie darüber hinaus Ansprüche an die Qualität. Hierbei brauchen Sie überhaupt nicht originell zu sein: Indem Sie sich etwa vornehmen, nur „neue“ Ideen zuzulassen, erhöhen Sie die Chance auf gute Ideen bereits, entdeckte Psychologe Vincent Brown von der New Yorker Hofstra University. Er gab drei Studentengruppen zehn Minuten Zeit, sich Ideen für eine Erstsemestervorlesung zu überlegen. Die erste Gruppe sollte sich an die klassischen Brainstorming-Regeln halten (sammeln Sie möglichst viele Ideen, nennen Sie alles, was Ihnen in den Sinn kommt, kombinieren und verbessern Sie, und verzichten Sie auf Kritik). Die zweite Gruppe sollte zusehen, dass 90 Prozent ihrer Ideen innovativ waren, und die dritte Gruppe erhielt beide Anweisungen. Die zweite Gruppe erzielte die besten Ergebnisse; sie hatte nicht nur die meisten Ideen, diese waren auch am praktischsten und innovativsten.
Meiden Sie Ruhe
Entspannen im Bad, ein Waldspaziergang, Tee trinken auf der Couch … Das mag nach genau der richtigen Umgebung klingen, aber Ideen werden dort nicht auftauchen. Entspannung ist der Kreativität nämlich nicht förderlich. Gerade besonders aktive Stimmungen inspirieren, schlussfolgert ein niederländisches Forschungstrio. Psychologe Matthijs Baas von der Universität Amsterdam: „Positive, aktive Stimmungen wie Freude und Begeisterung lassen uns flexibler denken – wir assoziieren mehr und betrachten etwas aus verschiedenen Blickwinkeln. Eine negative, aktive Stimmung wie Angst hingegen führt dazu, dass wir eher tiefgehend arbeiten.“
Haben Sie stets ein Notizbuch zur Hand
Die Kapazität unseres Arbeitsgedächtnisses ist begrenzt, betont der amerikanische Kognitionspsychologe Steven Smith. „Der Arbeitsspeicher hält neue Informationen höchstens eine Minute lang vor und kann bis zu sieben Ideen gleichzeitig verarbeiten.“ Sehen Sie also zu, dass Sie alles sofort aufschreiben können. Thomas Edison hatte Berichten zufolge nicht weniger als 3500 Notizbücher, und davon hat die Welt sehr profitiert.
Vertrauen Sie auf Ihre Kreativität
Die Tatsache, dass Ihre Kollegin die besten Ideen aus dem Ärmel schüttelt und nicht Sie, liegt wahrscheinlich daran, dass sie mehr kreative Selbstwirksamkeit hat. Mit anderen Worten: Eine solche Person glaubt an ihre eigenen kreativen Fähigkeiten. Und das macht einen großen Unterschied, weiß die amerikanische Forscherin Pam Tierney: „Menschen, die sich kreativ fühlen, erlauben sich auch einzigartige und neue Experimente, um Aufgaben zu bewältigen. Dadurch werden sie auch tatsächlich kreativer.“