9 Ideen für mehr Spaß im Job
Sie wollen Ihren Job behalten, aber trotzdem etwas an Ihrer Arbeitssituation ändern? Nutzen Sie diese Tipps, um Veränderungen zu bewirken
- ZU WENIG GEHALT?
Viele Leute halten ihren Lohn für zu niedrig, das ist nicht sofort ein Grund, den Job zu wechseln. Wie wichtig ist Ihnen Ihr Gehalt? Und bekommen Sie wirklich so wenig? Haben Sie es mit dem Einkommen von Arbeitnehmern in einem ähnlichen Job verglichen?
Bedenken Sie auch, dass mehr Geld zu haben nicht immer besser ist. So wurde etwa festgestellt, dass es unsere Fähigkeit beeinträchtigt, Kleinigkeiten zu genießen. In einem Experiment belgischer Forscher sollten Versuchspersonen ein Stück Schokolade essen und dabei an Geld denken. Verglichen mit der Kontrollgruppe verputzten sie den Lecker- bissen viel schneller und konnten ihn weniger genießen.
- KEINE ODER WENIG AUFSTIEGSCHANCEN?
Bitten Sie Ihren Vorgesetzten um Rat. Was können Sie tun, um Karriere zu machen? Erhöhen sich Ihre Aufstiegschancen, wenn Sie mehr Fachwissen erwerben? Denken Sie an Fortbildungen oder einen Kurs zur Verbesserung Ihrer vorhandenen Fähigkeiten.
Um Karriere zu machen, ist übrigens nicht nur das Können einer Person wichtig. Auch ihre Haltung zählt, stellten die Forscher Kilduff und Galinsky fest. Wer genau weiß, was er kann, tritt selbstsicherer auf und wirkt kompetenter.
- UNZUFRIEDEN MIT DEM/DER VORGESETZTEN?
Werden Sie gemobbt oder sexuell belästigt? Das ist ein Gesundheitsrisiko und dringender Grund für einen Wechsel. Oder mögen Sie Ihren Chef schlicht nicht – aber wessen Problem ist das eigentlich? Oder stört Sie, wie er sich verhält? Versuchen Sie, das diplomatisch anzusprechen. Tritt er Ihnen gegenüber unverblümt feindlich auf, reagieren Sie passiv-aggressiv: Tun Sie, als würden Sie ihn nicht verstehen, ignorieren Sie Bemerkungen und arbeiten Sie weniger hart. Das ist ein vielleicht unerwarteter Rat, aber US-Forscher haben festgestellt, dass Arbeitnehmer, die so mit unangenehmen Vorgesetzten umgingen, weniger Stress empfanden und zufriedener und loyaler in Bezug auf ihre Arbeit waren.
- SCHLECHTE SONSTIGE ARBEITSBEDINGUNGEN?
Meist sind die fest in der Organisation eines Unternehmens verankert, und selbst die Leute in den Führungspositionen haben wenig Einfluss darauf. Aber Fragen kostet ja nichts. Versuchen Sie, mit Ihrem Chef zu verhandeln. Reicht es für ein Firmenhandy? Vielleicht können Sie auch einen Tag im Homeoffice arbeiten.
- WENIG ANERKENNUNG?
Ein Teil der Wertschätzung besteht daraus, Feedback zu bekommen. Sorgen Sie dafür, dass Sie wissen, was Ihr Chef von Ihnen erwartet, und bitten Sie Kollegen und Vorgesetzte darum, Ihre Arbeit zu bewerten. Vielleicht wird Feedback-Geben auf diese Weise in Ihrer Abteilung zur Tradition. Bereiten Sie sich aber darauf vor, dass Sie womöglich auch negative Rückmeldungen kriegen.
- UNZUFRIEDEN MIT DER BETRIEBSFÜHRUNG?
Man kann immer Vorschläge machen. Besprechen Sie mit dem Chef, was Sie gern anders hätten. Beachten Sie, dass die Geschäftspolitik oftmals festliegt und das Management hierauf nicht immer Einfluss nehmen kann.
- UNANGENEHME KOLLEGEN?
Emotionale Misshandlung und Mobbing sind Gründe, den Job zu kündigen, und zwar zum Schutz der eigenen Gesundheit. Aber vielleicht mögen Sie bestimmte Kollegen einfach nicht. Wenn das der Fall ist, denken Sie über die Gründe nach. Können die entsprechenden Kollegen etwas ändern oder ist es eher Ihr Problem? Wenn Sie meinen, dass Mitarbeiter schlechte Arbeit abliefern, woran machen Sie das fest? Haben die zu wenig Wissen, arbeiten sie nicht so hart – oder haben Sie unrealistische Erwartungen? Bleiben Sie konstruktiv und sprechen Sie mit Ihrem Chef (aber sachlich!), wenn Sie merken, dass die Gruppendynamik darunter leidet.
- GEFÄLLT IHNEN DIE ARBEIT NICHT GUT GENUG?
Betrachten Sie Ihre Arbeit einmal ganz genau. Was gehört zu Ihrem Aufgabenbereich und was halten Sie von diesen Aufgaben? Sind Sie motiviert, etwas zu verändern? Falls ja, was könnten Sie delegieren oder, im Gegenteil, welche Aufgaben neu übernehmen, um ihre Arbeit interessanter zu machen ("Job Crafting")? Denken Sie dabei etwa an das Mentoring eines neuen Kollegen oder den Beitritt zum Betriebsrat.
Es kann auch hilfreich sein, Ihre Arbeit mal aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Eine Friseurin kann sich als "jemand, der Haare schneidet" sehen, aber auch als "jemand, der Menschen strahlen lässt".
- KOMMUNIZIERT DAS MANAGEMENT SCHLECHT?
Reden Sie mit Ihrem Chef darüber. Verkünden Sie nicht, das Management tauge nichts. Es bringt mehr, zu erklären, dass Sie gern möglichst effizient arbeiten wollen, und aufzuzeigen, was Sie dafür benötigen.Quellen u. a.: G. Kilduff, A. Galinsky, From the ephemeral to the enduring: How approach-oriented mindsets lead to greater status, Journal of Personality and Social Psychology, 2013 / J. Quoidbach u. a., Money giveth, money taketh away: The dual effect of wealth on happiness, Psychological Science, 2010 / B. Tepper u.a., On the ex- change of hostility with supervisors: An examination of self-enhancing and self-defeating perspectives, Personnel Psychology, 2015
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