Erziehungstipps: Ich wollte es doch eigentlich anders machen...
Bei der Erziehung unserer Kinder verhalten wir uns öfter, als uns lieb ist, wie unsere eigenen Eltern. Wie durchbricht man alte, unerwünschte Erziehungsmuster?
Das rät Psychologin und Familientherapeutin Hedvig Montgomery ("Die Hedvig-Formel"):
Geben Sie nicht der Vergangenheit die Schuld: Es mag verführerisch sein, zu sagen: "Tja, so war meine Mutter/mein Vater auch." Aber als Eltern kann man sich das nicht leisten, findet Montgomery. "Sie bekommen die Chance, es besser zu machen."
Sehr alte Wunden: Montgomery zufolge ist es für die eigene Elternrolle wichtig, schmerzhafte Erfahrungen aus der Vergangenheit zu verarbeiten – um zu verhindern, dass Sie zu den Eltern werden, die Sie eigentlich nicht sein wollen.
Reflektieren: Haben Sie etwas getan oder gesagt, was Sie in Gegenwart Ihres Kindes lieber nicht gemacht oder gesagt hätten? Schreiben Sie im Nachhinein auf, was genau passiert ist. Warum waren Sie so wütend/traurig/gestresst? Wenn Sie die Frage aufschreiben, bekommen Sie sofort Antworten.
Mut zur Entschuldigung: Es wird Momente geben, in denen Sie wieder in dieselbe Falle treten. Geben Sie das offen zu, und bitten Sie Ihr Kind um Entschuldigung. Sagen Sie zum Beispiel: "Es tut mir leid, ich war gestresst, weil alles schiefging, ich wollte dich nicht so abfertigen." Sie bringen Ihrem Kind auf diese Weise bei, dass es eine Entschuldigung wert ist – was gut ist für sein Selbstwertgefühl. Und dass es nicht schlimm ist, Fehler zu machen, man sich jedoch entschuldigen kann.
Sorgen Sie gut für sich selbst: Wenn Sie fit und ausgeschlafen sind, werden Sie weniger schnell in alte, negative Muster zurückfallen.
Weiterlesen
Mehr zum Thema, wie Sie alte Erziehungsmuster durchbrechen können, lesen Sie in Ausgabe 04/20 von PSYCHOLOGIE bringt dich weiter, die Sie jetzt im Handel kaufen oder in unserem Shop bestellen können.